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Beulenmann, 2002

Lindenholz, gefasst, Holzstamm, Figur: 70 × 26 × 45 cm

Foto: Stefan Hostettler, © VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Beulenmann, 2002

Lindenholz, gefasst, Holzstamm, Figur: 70 × 26 × 45 cm

Foto: Stefan Hostettler, © VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Paloma Varga Weisz

Ausstellungsansicht Skulpturenhalle, 2017

Foto: Stefan Hostettler, © VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Ohne Titel (Alte Mutter im Fass), 2008

Eichenholzfass, Gips, Draht, Jute, Metall, 145 × 95 × 140 cm

Foto: Stefan Hostettler, © VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Paloma Varga Weisz

Ausstellungsansicht Skulpturenhalle, 2017

Foto: Stefan Hostettler, © VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Bumped Body, 2017

Lindenholz, versilbert, 110 × 40 × 40 cm

Foto: Stefan Hostettler, © VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Kneeling (black glazed), 2011

Keramik, glasiert, 56 × 34 × 43 cm

Foto: Stefan Hostettler, © VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Still Life, 2016

Lindenholz, Stoff, Glas, Metall, 155 × 160 × 70 cm

Foto: Stefan Hostettler, © VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Paloma Varga Weisz

Ausstellungsansicht Skulpturenhalle, 2017

Foto: Stefan Hostettler, © VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Korbmann, 2008

Lindenholz, Peddigrohr, Metall, 220 × 110 × 110 cm

Foto: Stefan Hostettler, © VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Fallende Frau, doppelköpfig, 2013

Lindenholz, Stoff, 220 × 76 × 38 cm

Foto: Stefan Hostettler, © VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Fallende Frau, doppelköpfig, 2013

Lindenholz, Stoff, 220 × 76 × 38 cm

Foto: Stefan Hostettler, © VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Lying Man, 2015

Lindenholz, geflammt, Wolldecke, 22 × 63 × 193 cm

Foto: Stefan Hostettler, © VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Känguru, 1997

Weymouthskiefer, gefasst, 22 × 7 × 25 cm

Foto: Stefan Hostettler, © VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Bois Dormant – Cabinet 5, 2015

Lindenholz, Körbe, Schrank, 250 × 90 × 64 cm

Foto: Stefan Hostettler, © VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Paloma Varga Weisz

21.04.2017 – 13.08.2017
Kuratiert von Dieter Schwarz

Als Studentin der Holzbildhauerei wandte sich Paloma Varga Weisz der figürlichen Skulptur zu. Sie greift in vertraute Motive ein und macht sich die Geschichte der figürlichen Skulptur und ihren Bilderschatz zunutze, nicht ohne sie hintersinnig zu verändern – vom zierlichen Känguru neben dem Eingang bis zum weißen Gipsmann mit dem grotesken vogelähnlichen Kopf.

Die linke Raumhälfte ist besetzt von einer großen Tonne und einem Baumstamm. Darauf sitzt eine kleine Figur, die dem Betrachter den Rücken zuwendet auf den Bumped Body auf der gegenüberliegenden Wand schaut. Die Frau, deren Gesicht aus der abstrakten versilberten Form tritt, scheint darin eingeschlossen. Der Sitzende ist zur Gänze mit farbig getönten und gefirnissten Beulen übersät. Seinem unbeteiligten Gesichtsausdruck zum Trotz stammt er aus der Bilderwelt der Pestkranken, so wie der in der Tonne abgelegte Körper auf Goyas Szenen aus dem Krieg anspielt.

In Varga Weisz’ phantastischer Figuration sind die Übergänge von der belebten in die unbelebte Welt nicht festgelegt. Oft sind Körper verkleidet wie in Korbmann und Korbfrau, in der Hängenden, die zu einer engelhaften Ausdrucksfigur wird, oder in der weiß gewandeten Knabenfigur von Still-Life, über der chemische Transformationsgefäße ausgebreitet sind. Im schwarzen Liegenden wird der nackte Körper wie in einer Sektion in Teile zerlegt.

Im Innenraum sitzt ein zweiter Beulenmann auf einem Schemel, umgeben von Zeichnungen und Aquarellen, in denen Motive der Skulpturen wiederkehren – menschliche und tierische. Hier lässt Varga Weisz ihrer Phantasie freien Lauf, manipuliert Menschliches und Animalisches, billigt den Tieren menschliche Rollen zu und rückt menschliche Figuren durch Eingriffe aus ihrem Dasein. In ihrer Verspieltheit, aber auch in den jähen Sprüngen von Ausdruck und Stimmung, erinnern diese Blätter an die Keramikfiguren, mit denen der Rundgang begonnen hat.

Dieter Schwarz