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Lattenpyramide, 1967–1968

Schwarz lackiertes Holz, 56 Latten, 195 x 80 x 80 cm

Collection in memory of Wijnand en Annette Wildenberg, The Netherlands; Photo: Nic Tenwiggenhorn © VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Leiter III, 1967–1968

Bemaltes Holz, 244,5 x 50,5 x 6,7 cm

Sammlung Block. Leihgabe im Neuen Museum Nürnberg; Photo: Nic Tenwiggenhorn © VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Reiner Ruthenbeck

Ausstellungsansicht Skulpturenhalle, 2025

Photo: Nic Tenwiggenhorn © VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Reiner Ruthenbeck

Ausstellungsansicht Skulpturenhalle, 2025

Photo: Nic Tenwiggenhorn © VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Reiner Ruthenbeck

Ausstellungsansicht Skulpturenhalle, 2025

Photo: Nic Tenwiggenhorn © VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Aschehaufen II (über Vierkantrohren), 1968

Schlacke, 5 Eisenschächte, Ø 150 cm

Sammlung Block. Leihgabe im Neuen Museum Nürnberg; Photo: Nic Tenwiggenhorn © VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Reiner Ruthenbeck

Ausstellungsansicht Skulpturenhalle, 2025

Photo: Nic Tenwiggenhorn © VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Möbel IV, 1968

Eisenrohrgestell, matter Klarlack, 62 dunkelrote Stoffstreifen, 200 x 110 x 75 cm

Collection in memory of Wijnand en Annette Wildenberg, The Netherlands; Photo: Nic Tenwiggenhorn © VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Weißer Papierhaufen, 1978–1979

600 Blatt Papier, je 50 x 50 cm, Ø 300 cm (Haufen)

Stiftung Kunstfonds, Künstler:innenarchiv; Photo: Nic Tenwiggenhorn © VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Weißes Tuch mit Kreuzverspannung, Hängend 180, 1976

Weißer Stoff, schwarz lackierte Metallstäbe, 180 x 180 x 50 cm

Stiftung Kunstfonds, Künstler:innenarchiv; Photo: Nic Tenwiggenhorn © VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Reiner Ruthenbeck

Ausstellungsansicht Skulpturenhalle, 2025

Photo: Nic Tenwiggenhorn © VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Schwarzer Papierhaufen, 1978–1979

600 Blatt Papier, je 50 x 50 cm, Ø 300 cm (Haufen)

Stiftung Kunstfonds, Künstler:innenarchiv; Photo: Nic Tenwiggenhorn © VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Tisch auf gelber Kugel, 1984

Holz, Gips, gefasst, Gesamtbreite 250 cm, Tisch ca. 85 x 155 x 105 cm, Kugel ca. 45 x 45 cm

Kunstpalast, Düsseldorf; Photo: Nic Tenwiggenhorn © VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Spreizobjekt, 1969

20 schwarz lackierte Holzlatten, 150 x ca. 400 x 2 cm

Sammlung Kunstmuseum Bochum; Photo: Nic Tenwiggenhorn © VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Reiner Ruthenbeck

Kuratiert von Dieter Schwarz

11.04.2025 – 07.12.2025

Eröffnung: Sonntag, 13.04.2025 von 12–17 Uhr

 

Reiner Ruthenbeck zählt zu der Künstlergeneration, die in den 1960er Jahren die bestehenden Formen der Skulptur in Frage stellte und neue Arbeitsweisen entwickelte. Als gelernter Fotograf reiste er in den 1950er Jahren nach Paris, wo er mit dem Surrealismus in Berührung kam. Ruthenbecks Blick durch das Objektiv galt den gewöhnlichen Dingen des Alltags, die in der Stille ihr eigenes Leben entfalten. Diese Magie geht auch von Ruthenbecks ersten Objekten aus, in denen man im Vertrauten dem Fremden begegnet.

Ruthenbecks ungewöhnlichste Arbeiten sind die Aschehaufen, mit denen er um 1970 bekannt wurde. Grobkörnige Schlacke wird zu Haufen aufgeschüttet, die von Vierkantrohren oder dünnen Stahlstäben gequert werden. Es entsteht eine Situation von subtiler Spannung zwischen den von der Schwerkraft geformten Haufen und dem starren Stahl. Ruthenbeck setzte diese Gedanken in Papierhaufen fort, fragilen Volumen im Raum. In seiner Arbeit erstarrt Handlung zu einem Bild.

Ruthenbeck war fasziniert von den sinnlichen Eigenschaften bescheidener Materialien, aus denen sich wie von selbst Werke ergaben. Bevorzugt arbeitete er mit Holzlatten, Baumwollstoff und Metallplatten. Einfach und zugleich raffiniert war sein Umgang damit: Entscheidungen sind auf ein Minimum beschränkt, Formen und Spannung entstehen durch das Gewicht und die Aufhängung des Materials. Damit ändern sich Erscheinung, Anmutung und Ausstrahlung. Plastische Formen sind dem Material nicht aufgezwungen, sie ergeben sich wie von selbst. Die Titel der Werke beschreiben, was es zu sehen gibt. Indem Ruthenbeck die Materialien in Gegensatzpaaren anordnete – schwarz/weiß, blau/rot, hart/weich, offen/verborgen –, erzeugen sie eine das Materielle negierende Abstraktion und damit ein Gefühl von Einheit, von Ganzheit, von Ruhe. “Nicht Völle, sondern Fülle!”, war Ruthenbecks Wahlspruch.