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Johan und Bertram spielen mit Bauklötzen, 1983

Dispersion auf Nessel, 300 x 330 cm

Privatsammlung, Köln, Foto: Dejan Sarić

Bertram Jesdinsky

Ausstellungsansicht Skulpturenhalle, 2022

Foto: Dejan Sarić

Das Glücksschwein, 1990

Holz, Eisen verzinkt, 108 x 55 x 170 cm

Privatsammlung, Köln, Foto: Dejan Sarić

Fordmotor V6, 1986

Dispersion auf Nessel, 120 x 250 cm

Privatsammlung, Köln, Foto: Dejan Sarić

Das Bad auf der Wiese, 1990

Eisen verzinkt, 122 x 310 x 80 cm

Kunstpalast, Düsseldorf, Foto: Dejan Sarić

Teil aus „Kirche für Autofahrer“

Buntpapier, Pappe, Leuchtkasten, 162 x 199 x 13 cm

Foto: Dejan Sarić

Giraffe, 1988

Epoxydharz auf Wellpappe, Autoreifen, 200 x 100 x 100 cm

Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum Düren, Günther-Peill-Stiftung, Foto: Dejan Sarić

Bertram Jesdinsky

Ausstellungsansicht Skulpturenhalle, 2022

Foto: Dejan Sarić

Entenzählstein, 1989

Epoxydharz auf Pappe, Eisen, 171 x 145 x 50 cm

Privatsammlung, Bielefeld, Foto: Dejan Sarić

Angler, 1989

Epoxydharz auf Wellpappe, 195 x 80 x 80 cm

Foto: Dejan Sarić

Mondkalb mit Reibekuchen, 1988

Epoxydharz auf Pappe, Eisen, 260 x 115 x 80 cm

Foto: Dejan Sarić

Der große Fischzug, 1990

Holz, Kupfer, Eisen, Kunststoff, Aluminium

Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen, Leihgabe der Peter und Irene Ludwig Stiftung, Foto: Dejan Sarić

Ohne Titel (Straßenbahnunfall), frühe 1980er

Dispersion auf Papier, 211 x 336,5 cm

Foto: Dejan Sarić

Standbild Hund , 1991

Aluminium, Aluminiumfolie, 240 x 80 x 80cm

Privatsammlung, Wiesbaden, Foto: Dejan Sarić

Studie zu „Fliegenteppich”, 1991

Bleistift auf Papier, 21 x 29 cm

Foto: Dejan Sarić

Atelier, 1986

Siebdruck, Auflage: 65 Exemplare, 30 x 60 cm

Foto: Dejan Sarić

Kleinskulpturen, 1980–1991

Foto: Dejan Sarić

Auto / Car, frühe 1980er

Acylfarbe auf Pappe, Draht, 37,5 x 145 x 58 cm

Foto: Dejan Sarić

Seliger Trinker (li.), Hirte (re.), 1986

Dispersion auf Wellpappe, Glas, Porzellan, Eisen, Holz, 85,5 x 31 x 17 cm und Dispersion auf Wellpappe, Glas, Holz, 83,5 x 30,5 x 17 cm

Foto: Dejan Sarić

Teppich Nr. 11 (Häuserteppich), 1988

Dispersion auf Nessel, 100 x 64 cm

Foto: Dejan Sarić

Teppich Nr. 7, 1988

Dispersion auf Nessel, 100 x 64 cm

Foto: Dejan Sarić

Ohne Titel, frühe 1980er

Draht, Kordel, Einkaufspapiertüte, Pappe, 70 x 73 cm

Foto: Dejan Sarić

Zwei Hunde ziehen eine Weltkugel hinter sich her, 1987

Siebdruck / screenprint, Auflage: 3 Exemplare, 145 x 225 cm

Foto: Dejan Sarić

Bertram Jesdinsky

01.04. – 07.08.2022
Kuratiert von Dieter Schwarz

 

Der 1960 in Bonn geborene Bertram Jesdinsky gründete 1980 mit Freunden die Anarchistische GummiZelle, malte Graffiti und Spraybilder auf Wänden von Abrisshäusern und auf leerstehenden Plakatstellen, produzierte Musik, Super 8-Filme und Performances. Seine Bilder erweiterte er zu begehbaren Skulpturenräumen. Die kleinen Objekte, die dazugehörten, umreißen die Welt, die ihn faszinierte – der bundesrepublikanische Alltag seiner Kinderjahre. Dazu gehören auch die Küchenmaschinen, die er wegen ihrer Skurrilität sammelte.

In Jesdinskys Bildern spielen Tiere eine wichtige Rolle. Sie sind scherenschnittartig und in starken Farben wiedergegeben. Die Bilder einer zukunftsfrohen Welt von Autobahnen und Straßenbahnen sind graphisch konzipiert, die Figuren stehen vor einem leuchtend farbigen Grund. Sie erzählen Geschichten voller präzis beobachteter Details, zwischen denen die Tiere ihr Unwesen treiben. Es gibt auch gemalte Teppiche, in denen Figuren in ornamentale Muster verwandelt werden.

Jesdinsky ging bald dazu über, seine Motive auch plastisch auszuarbeiten. Er wählte dafür leicht zu bearbeitende Wellpappe, die er mit Epoxydharz beschichtete. Durch den strahlenden Glanz des Harzes wirkt die Pappe wie Keramik. Am prächtigsten ist die Giraffenkönigin mit Zepter, die einen mit Häuschen besetzten Autoreifen neben sich liegen hat.

Jesdinsky liebte das Spiel mit den Materialien: Für den Bären fertigte er ein Fell mit Abgüssen von 5 DM-Stücken an. Die Oberfläche des Pferdes ist aus verzinktem Lochblech, der Körper des Glücksschweins aus bedrucktem Leinen, der auf den Vorderbeinen tänzelnde Hund aus Aluminiumfolie. Für den Hirschen nahm Jesdinsky Kupferplatten und patinierte sie mit Säure. Dabei tropfte die Flüssigkeit auf ein Blech, das oxidierte und überraschende Effekte hervorbrachte. Jesdinsky hatte eben mit dieser den Zufall nutzenden Malerei begonnen, als er 1992 in Wuppertal aus dem Leben schied.

Dieter Schwarz